Mels Umstieg zum Veganismus | Vegan werden

In diesem Beitrag erzählt dir Mel von seinem Umstieg zum Veganismus – seinen Beweggründen, Gedankengängen und Ängsten.


Der Umstieg vom fleischessenden Kraftsportler zum veganen Marathonläufer. Hier verrät dir Mel seine Geschichte, wie er vegan geworden ist - mit allen Zweifeln, Gedanken und Beweggründen. Klick dich gleich zum Beitrag!

Es ist September 2012. Mein Abitur liegt seit einem Jahr hinter mir. In der Zwischenzeit war ich ein paar Monate in Australien und hatte zwei Jobs.

Trotzdem ich immer noch nicht weiß, was ich mit meinem Leben anfangen soll, beginne ich ein interdisziplinäres Studium in Magdeburg.

Die erste eigene Wohnung, neue Leute kennenlernen, eine fremde Stadt erkunden – eine aufregende Zeit für mich.

Ich muss mir zum ersten Mal Gedanken darüber machen, was ich die Woche über essen möchte – finde ich total nervig! Dafür will ich meine wertvolle Zeit nicht verschwenden – lieber zocken, feiern, Sport machen oder eben auch mal für die Uni lesen, wenn es denn sein muss.


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Von neuen Hobbys und einer neuen Lebensweise

Nachdem ich viele Jahre lang im Verein Kampfsport gemacht habe, brauche ich in meinem neuen Leben etwas Flexibleres. Kraftsport ist grad total angesagt und das Fitnessstudio nicht weit entfernt. Hat sogar rund um die Uhr geöffnet! Das gucke ich mir mal an.

Hammer, Kraftsport ist tatsächlich total mein Ding! Ich mache schnelle Fortschritte und habe Spaß beim „Liften“. Sogar meinen neuen Kommilitonen fällt meine körperliche Veränderung schon auf.

Ich bin angestachelt und tauche jetzt auch in die Theorie ein. Youtube muss für meine Recherche allerdings erst mal reichen. Ich lerne: Vielleicht sollte ich etwas genauer auf meine Ernährung achten. Der Gedanke setzt sich fest.

Erst mal den Tiefkühlfraß und die Fertiggerichte weglassen. Schritt für Schritt. Fleisch gibt’s jetzt nur noch von der Theke. Hier und da ein bisschen Obst und Gemüse – aber viel Magerquark und Buttermilch. Alkohol und Softdrinks gibt’s nur noch ganz selten. Die Feierlaune aus dem ersten Semester verfliegt langsam.

Ich verändere mich in dieser Zeit sehr schnell – nicht nur körperlich. Das Studium regt die Auseinandersetzung mit mir selbst und der Welt an. Wieso habe ich vorher so wenige Dinge hinterfragt? Wieso habe ich den diktierten Traum vom Sixpack nicht schon früher erfüllt? Der neue Mel gefällt mir gut.

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Von Hautproblemen und angestoßenen Gedanken

Nur eine Sache stört mich immer noch immens – meine Haut. Ich habe starke Neurodermitis und leide unter vielen Allergien. Augen und Hals sind die meiste Zeit gerötet und wund. Im Fitnessstudio jucken die Armbeugen und Kniekehlen besonders stark vom Schweiß. Die Muskeln wachsen, aber im Spiegel fallen mir hauptsächlich meine Ekzeme auf. Frust kommt auf.

Ich habe mich in einem Jahr so stark verändert. Wieso kann ich nicht auch diesen Mist in den Griff bekommen?! Ist das überhaupt möglich? Eigentlich habe ich mich mit einer ewigen Symptombehandlung mit Salben schon abgefunden.

Anfang Oktober 2013 unterhalte mich an einem herbstlichen Abend mit einer guten Freundin – Franzi. Ein Jahr bin ich jetzt schon in Magdeburg und mache Kraftsport. Wir unterhalten uns darüber. Sie erwähnt den veganen Strongman Patrick Baboumian, als ich darüber spreche, wie ich meinen hohen Proteinbedarf mit Quark und Hähnchenbrust decke. Das klingt unglaubwürdig, den muss ich mir mal angucken.

Nach kurzer Beschäftigung erscheint mir Veganismus extrem und schwachsinnig. Aber ich muss gestehen, so wie diesen Strongman habe ich mir einen Veganer nun wirklich nicht vorgestellt. Wie kann man von Tofu und Gemüse so stark werden? Naja, sicherlich hält er das nicht lange durch. Die ersten Mangelerscheinungen kommen bei ihm bestimmt schon bald. Aber ein paar Tipps kann ich mir vielleicht trotzdem abschauen.

Ich probiere alles einfach mal aus – Tofu schmeckt grässlich, Pflanzenmilch ist okay, vegane Würstchen sind einfach nicht das Wahre. Auf diese kulinarische Mittelmäßigkeit kann ich gerne verzichten.


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Von Verzicht und Gesundheit

Franzi schickt mir nach meinen Berichten eine Woche später ein veganes Kochbuch zu. Die Bilder sehen tatsächlich super aus. Scheinbar muss man gar nicht so stark verzichtenBurger, Pasta, Pizza, Kuchen, alles dabei. Und in der Einleitung nennt der Autor ein paar interessante Punkte zur Gesundheit – das muss ich noch mal selbst recherchieren.

Milch schlecht für die Knochen?! Fleisch übersäuert den Körper und ist krebserregend?! Wenn das so wäre, wieso weiß es dann niemand? Ich bin ziemlich skeptisch. Bei Recherchen stoße ich auf Informationen über den Zusammenhang von Milchprodukten und Neurodermitis und werde neugierig – vielleicht doch noch mal der Pflanzenmilch eine Chance geben?

Also verzichte ich auf Milchprodukte – auch wenn Cosi die Nachricht erstmal nicht so gut gefallen hat – und nach kurzer Zeit verbessern sich meine Ekzeme und verschwinden. HALLO!? 20 Jahre Juckreiz ohne Grund – wegen verdammten Milchprodukten?! Wenn ich das selber heilen konnte, was ist dann noch alles möglich? Vielleicht sogar meine Migräne und die Allergien?

Ich lese Bücher, gucke Dokus und diskutiere mit meinen Freunden. Ich mache die Verbindung.

Die China Study revolutioniert mein Bild von gesunder Ernährung. Nach Earthlings will ich das Ausbeuten von Tieren nicht mehr unterstützen. Die Umwelt liegt mir am Herzen und ich möchte meinen ökologischen Fußabdruck verringern.

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Von der Theorie zur Praxis: Der Umstieg

Ernährungsumstellung ist anstrengend, aber Schritt für Schritt wird es langsam. Reismilch ist gar nicht so übel. Vegane Bolognese kann sich sogar sehen lassen. Wieso kannte ich eigentlich Süßkartoffeln, Quinoa, Mangos und rote Linsen nicht so wirklich?

Ob meine Familie meine Entscheidung zum Umstieg unterstützt? Sogar Cosi hat sich anfangs quer gestellt. Mein Vater und ich verbringen eigentlich nur beim Angeln richtig Zeit miteinander – das will ich aber nicht mehr machen. Omas sehr beliebten Käsekuchen muss ich dann wohl auch dankend zurückweisen.

Mit meiner neuen Einstellung sorge ich für reichliche Diskussionen beim familiären Beisammensein. Aber die Fakten sitzen ganz gut bei mir und alle freuen sich über die Verbesserung meiner Gesundheit und die zur Abwechslung nicht geröteten Augen. Einige zeigen neben Unverständnis auch Interesse. Damit kann ich arbeiten.

Am 01.01.2014 treffen Cosi und ich den Entschluss konsequent vegan zu leben. Eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Seitdem habe ich viel gelernt, diskutiert, bin hier und da angeeckt und habe eine Faszination für gesunde Ernährung entwickelt. Ich konnte viele Menschen zum Nachdenken anregen – Freunde, Familie und durch diesen Blog jetzt sogar fremde Menschen.

Trotz zahlloser Diskussionen, Streitigkeiten, Büchern, Dokus und Erfahrungen habe ich nie Zweifel für das Richtige an einer rein pflanzlichen Ernährung gehabt. Mein Körper dankt mir den Umstieg sehr und ich denke auch unser Planet und seine übrigen Bewohner sind mit meiner Lebensweise zufrieden. Ich genieße mein Leben.

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Vielen Dank, dass du meine Geschichte vom Umstieg gelesen hast. Deine Aufmerksamkeit ist mir unfassbar viel wert und ich bin dankbar für jeden Seitenaufruf auf unserem Blog.


Auch deine Beweggründe und Gedanken interessieren mich sehr. Schreib mir also gerne einen Kommentar!


Bis ganz bald!

P.S.: Hier findest du noch eine Grafik zum Thema „Veganer Umstieg“ für deine Pinnwände bei Pinterest. Am besten gleich abspeichern und später einfach wiederfinden!

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About Mel

Ich bin fasziniert von der Heilkraft, die Ernährung und Lebensstil haben können. Mit meinen Beiträgen möchte ich dir zeigen, was dich krank und was dich gesund und fit machen kann, deswegen bin ich hier auf dem Ricemilkmaid Blog für die ernährungswissenschaftlichen Themen zuständig.

12 thoughts on “Mels Umstieg zum Veganismus | Vegan werden

  1. Wenn ich nicht dabei gewesen und deine krasse Veränderung selbst gesehen hätte – hätte ich’s wahrscheinlich kaum geglaubt. Vom fleischfressenden Partybubi zum pflanzlichen Muskelpaket und Ernährungsberater.
    Zu deiner Frage: Da ihr mir den Anstoß für meine Umstellung von vegetarisch zu vegan gegeben habt, gebührt der Dank an dieser Stelle euch beiden <3

  2. Hallo, Mel!

    Ein toller Artikel!
    Ich finde es klasse, wie ehrlich, offen und reflektiert ihr beide mit eurer Umstellung auf die vegane Ernährung umgeht (so einige Veganer*innen tun ja leider so, als seien sie schon vegan auf die Welt gekommen) und ihr immer wieder thematisiert, dass ihr eigentlich zwei ganz normale Menschen seid, die Schritt für Schritt nach dem für sie richtigen Lebensweg gesucht haben. Ich glaube, das ist das, was am meisten inspiriert und andere zum Nachmachen motivieren kann.
    Danke euch dafür! 🙂

    Liebe Grüße
    Jenni

    1. Hey Jenni, vielen Dank für den Kommentar! Ist sehr schön zu hören, dass unser Vorgehen und die Offenheit inspirativ sind. Das erhoffen wir uns natürlich auch davon! 😉 Vielen Dank auch dafür, dass du ebenfalls für viele Menschen eine Inspiration bist! 🙂 LG, Mel

  3. Hallo Mel,
    ein sehr sympathischer Artikel! Ich finde es immer spannend, zu hören, wie andere auf das Thema „vegan“ gekommen sind, denn die meisten von uns wussten ja damit früher auch nichts anzufangen. Ich finde es schön, wie authentisch ihr beide mit dem Thema umgeht, sehr inspirierend!
    Alles Liebe,
    Elisabeth

  4. Hallo Mel,
    ich finde es wirklich großartig, wie ehrlich du von deiner Geschichte erzählst und auch andere damit inspirierst. Also ihr beide seid einfach richtig tolle Vorbilder! Die Erfahrung mit der Haut hat mein Freund übrigens auch so ähnlich gemacht, als er Vegetarier wurde und Milchprodukte zumindest reduziert hat. Patrick Baboumian ist da auch ein ziemlich gutes Idol 🙂
    Liebe Grüße und immer weiter so!
    Corinna
    http://www.kissenundkarma.de

    1. Hey Corinna! Wow, vielen Dank für diesen Kommentar! Es ist wirklich schön, dass unsere Herangehensweisen so positiv aufgenommen werden. Freut mich auch sehr zu hören, dass dein Freund ähnliche positive Erfahrungen machen konnte! LG, Mel

  5. Hi,

    Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem veganen Lebensstil, aber bin noch recht am Anfang und habe erst begonnen mit der Umstellung.
    In deinem Artikel hast du geschrieben, dass du mit Migräne zu kämpfen hattest. Da ich selber damit kämpfe, würde mich interessieren ob sich das gebessert hat und wenn ja ob du weißt was da am besten geholfen hat. Vielleicht kannst du daraus auch einen Artikel machen, mich würde das sehr interessieren und ich kenne noch andere die sehr unter Migräne leiden.

    Liebe Grüße.
    Melli

  6. Hut ab, Mel! Meine größte Hochachtung für diesen Wandel. Ich selbst habe etwa um die gleiche Zeit, 2013, angefangen, mich mit diesen Dingen zu beschäftigen, und habe unendlich viel gelernt, wohl wissend, dass ich noch immer an der Oberfläche kratze, wenn ich Studien und Forschungsergebnisse von Leuten wie Peter Attia, Jason Fung und Dom d´Agostino lese. Was mich aber schrecklich frustriert, ist die Reaktion meiner nächsten Umwelt – ich ecke an, errege Unwillen und Abwehr, sogar bei Menschen, die durch das Essen, das sie zu sich nehmen, krank geworden sind. Aber das will keiner hören, manchmal habe ich den Eindruck, sie denken, ich will ihnen die Luft zum Atmen nehmen. Um so schöner ist es, auf Leute wie dich zu treffen, die wach und offen sind und bereit, auf ihren Körper zu hören und auch mal was zu ändern. Ich bin oft traurig, wenn ich in meiner allernächsten Umgebung sehe, wie diese Bereitschaft fehlt, sogar dann noch, wenn die Erkenntnis da ist. Manchmal denke ich, unsere moderne, von industriell verarbeiteten Lebensmitteln bestimmte Ernährung erzeugt genauso schlimme Süchte wie z.B. Zigaretten. – Wie auch immer, es war eine riesengroße Freude für mich, diesen Beitrag zu lesen! Vielen Dank dafür!

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