In diesem Beitrag schaut sich Cosima ganz genau an, ob Nagellack gesundheitsschädlich ist und was die Bezeichnungen 3-free, 5-free und 7-free bedeuten. Außerdem stellt sie dir drei tolle Nagellackunternehmen vor.
Werbung, wegen Markennennung. Es liegt keine Kooperation mit den hier genannten Unternehmen vor.
Der Lack ist ab. Nagellack und ich haben eine sehr lange Beziehung miteinander, die nicht immer schön war. Am Anfang der Pubertät bekam ich von meiner Tante ein paar knallige Nagellackfarben geschenkt und ab da begann mein Abenteuer mit verschiedenen Nagellackexperimenten. Stundenlang saß ich zu Hause und pinselte meine (damals stark abgeknabberten) Nägel in den unterschiedlichsten Farben an.
Ich war immer unheimlich tollpatschig mit meinen frisch lackierten Pfoten. Zack! Aus Versehen mit einem Finger auf den anderen gekommen und eindeutige Fingerabdrücke drauf hinterlassen. Schnell mit dem Nagellackentferner den Lack komplett runtergenommen und noch mal von vorne begonnen mit der Pinselei. Die andere Farbe war ja sowieso doch schöner. Mein Jugendzimmer roch ständig nach Nagellack. Ugh.
Das kann doch nicht gesund sein, oder?
Nein, ist es auch nicht. Und das sollte jetzt auch nicht wirklich eine Überraschung sein. Ursprünglich wurde Nagellack sogar auf der Basis von Autolacken entwickelt. Und den würden wir uns jetzt wirklich nicht unbedingt auf die empfindlichen Nägel pinseln, oder?
Der konventionelle Nagellack besteht aus einer langen Liste synthetisch hergestellter Inhaltsstoffe, die häufig in Verdacht stehen Krankheiten auszulösen.
Immer mehr Naturkosmetikfirmen, aber auch herkömmliche Marken, entwickeln daher weniger schädliche Nagellacke, auf welche sie dann „3-free“, „5-free“ oder „7-free“ schreiben. Aber was bedeutet das genau?
Was macht einen 3-free, 5-free oder doch 7-free Nagellack aus?
Dies bedeutet, dass das Unternehmen bei der Herstellung des Nagellacks auf bestimmte Giftstoffe verzichtet. Allerdings sind die Begriffe nicht geschützt und somit entscheidet das Unternehmen selbst, welche Substanzen es aus der Formulierung auslässt. Grundsätzlich orientieren sich die Unternehmen aber an den „gefährlichsten“ Inhaltsstoffen, die dann keinen Weg in die kleinen Fläschchen finden.
Dies bedeutet natürlich nicht, dass die 3-free oder 5-free Nagellacke nicht auch ohne Tierversuche und vegan hergestellt werden können. Die 7-free Nagellacke betonen dies nur speziell.
Natürlich gibt es für Kosmetik immer Richtwerte und du wirst keinen dieser Stoffe in lebensgefährlicher Konzentration im Nagellack vorfinden. Dennoch kann es ja nicht schaden, ein wenig mehr darauf zu achten, oder?
Sind diese Free-Nagellacke dann wirklich besser?
Nicht wirklich. Nagellack ist nie natürlich, auch wenn es mittlerweile (Stand 2017) einen einzigen als Naturkosmetik zertifizierten Nagellack gibt. Dieser basiert allerdings auf Schellack, welcher aus den Ausscheidungen von Schildläusen gewonnen wird und somit nicht vegan ist.
Auch Free-Nagellacke enthalten häufig noch einige bedenkliche Inhaltsstoffe, die man nicht unbedingt auf die sehr empfindliche Nagelhaut geben sollte. Wenn man dann auch noch bedenkt, wie häufig man sich mit den lackierten Fingern in der sensiblen Gesichtshaut oder gar an den Augen berührt – ohje.
Erbse von kosmetik-vegan gibt euch übrigens auf ihrem wundervollen und informativen Blog noch tiefere Einblicke über die oben erwähnten Stoffe.
Aber ganz ehrlich? Ich gehe in Zukunft wohl lieber auf Nummer sicher. Auch, wenn ich noch keine negativen Erfahrungen mit „giftigen“ Lacken gemacht habe, kann es nicht schaden, darauf zu verzichten. Es gibt schließlich genug ungiftige Alternativen.
Welche Marken bieten Free-Nagellacke an?
OZN:
Eine tolle und vielfältige Auswahl an Nagellackfarben gibt es im Onlineshop von OZN.
Die Nagellacke kommen ohne Formaldehyd, Toluol, Dibutylphthalat, Silikon, Mineralöl, Aceton, Campher und Kolophonium aus. Sie sind tierversuchsfrei und vegan.
Kosten: ca. 14,90€ / 12 ml
Kure Bazaar:
Weitere tolle Farben gibt es im Onlineshop von Kure Bazaar.
Die Nagellacke werden als „zu 85% natürlich“ angepriesen und kommen ohne Toluol, Formaldehyd, Dibutylphtalate und synthetischen Campher aus. Sie sind tierversuchsfrei und vegan.
Kosten: ca. 16,00€ / 10 ml
Benecos:
Eine kleine aber schöne Farbauswahl gibt es im von Benecos im Biomarkt oder im eigenen Onlineshop zu kaufen. Sie sind tierversuchsfrei und vegan.
Die Nagellacke kommen ohne Formaldehyd, Toluol, Phthalate, Silikon, Campher und Kolophonium aus.
Kosten: ca. 3,89€ / 9 ml
Weitere Firmen:
Es gibt natürlich auch in den Drogerien Nagellacke, die vegan, tierversuchsfreie und 3-free, 5-free oder 7-free sind. Diese sind allerdings selten als solche gekennzeichnet.
Was nehme ich daraus für mich mit?
Uh, ich bin platt. Ich liebe meine Nagellacke, aber nachdem ich jetzt die meisten aus meiner kleinen Kiste nach ihren Inhaltsstoffen überprüft habe, bleiben nicht mehr viele über, die ich einigermaßen bedenkenlos nutzen könnte. Mein Nagellack ist gesundheitsschädlich. Deiner bestimmt auch.
Ich werde jetzt meinen Nägeln erst mal eine kleine Erholungsphase gönnen und für ein paar Monate keinen Nagellack tragen. Und dann höchstens zu besonderen Anlässen von den oben genannten Unternehmen.
Wusstest du, dass Nagellack echt nicht so super für dich ist? Wie gehst du jetzt mit dieser Information um?
Bis ganz bald!
P.S.: Hier findest du noch eine Grafik zum Thema „Ist Nagellack gesundheitsschädlich?“ für deine Pinnwände bei Pinterest. Am besten gleich abspeichern und später einfach wiederfinden!
Liebe Cosima!
Das ist wieder einmal ein wunderbar informierender Beitrag – danke dir dafür!
Er bestätigt mich in meinem letzten Nagellack-Aussortierung-Wahn, der dazu geführt hat, dass von rund 30 Fläschchen (die ohnehin nie in Benutzung waren) nur noch 3 übrig geblieben sind. Die übrigen habe ich verschenkt und ich versuche, mir jetzt das Tragen von Nagellack weitestgehend abzugewöhnen und ebenfalls nur noch zu ganz besonderen Anlässen (wann sind solche schonmal?) zu tragen. Ich glaube, wir haben auch hier die Natürlichkeit verlernt und finden die Maskerade, das Zugepinselte, wesentlich schöner als das Ursprüngliche. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich Nagellacke nicht ebenfalls sehr ästhetisch finde – es wird mir sogar einigermaßen schwer fallen, darauf zu verzichten und ich denke, ich werde auch immer 1-3 Notfallfläschchen zuhause haben. Aber generell ist ein Weniger auch hier mit Sicherheit besser für uns und auch für die Umwelt, wenn man einmal bedenkt, was für Chemiebomben sowohl die Nagellacke als auch ihre Entferner sind und man sich schwer vorstellen kann, dass alles rückstandslos abgebaut wird…
Liebe Grüße
Jenni
Huhu Jenni,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Er erweitert den Blogpost sehr gut, wie ich finde und ich kann dem auch nichts mehr hinzufügen. Den Umweltaspekt habe ich in dem Beitrag gar nicht behandelt, weil ich finde, dass das noch mal ein Thema für sich ist. Vielen ist die eigene Gesundheit in den meisten Fällen wichtiger als das Wohlergehen unseres Planeten. :/
Hab einen schönen Tag!
Cosima
Liebe Cosima,
ein sehr interessanter Beitrag! Wie auch bei dir, habe ich in meiner pubertierenden Phase so gut, wie immer Nagellack getragen – zwar nicht knallbunt, dafür war ich nicht der Typ, aber der durchsichtige kam doch sehr oft zum Einsatz…
Je älter ich wurde, desto mehr verlor ich die Lust daran mir Fingernägel zu lackieren… Bei den Fußnägel hingegen mache ich es immer noch im Sommer…
Puuuh, für eine arme Studentin wie mich, sind das ganz schöne Hammer-Preise für nicht gesundheitsschädliche Nagellacke – da bleibe ich doch lieber bei meiner jetzigen Methode und schmiere mir gar nichts drauf, hahaha 😀
Danke trotzdem für diesen spannenden Post – man lernt nie aus 😉
Hab noch eine schöne Woche und alles Liebe,
deine Rosy ♥
Huhu Rosy,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat. Deine Methode ist natürlich wirklich super und ich bin mir sicher, dass deine Nägel sehr erholt und gut aussehen. Die tatsächliche Gesundheit des Nagels ist sicherlich auch ein Punkt, den man bedenken sollte. 🙂
Liebste Grüße
Cosima