In der Serie „Vegan-Kritik“ befasst sich Cosima mit typischen Aussagen und Fragen zum Veganismus und beantwortet diese nach bestem Wissen und Gewissen. Warnung: Einige Sätze sind mit sarkastischem Unterton zu lesen! 😉
Es gibt so ein paar Fragen, die muss man als Veganer ständig beantworten. Diese Fragen werden von Kollegen*innen in der Mittagspause gestellt; von dem Mensch an der Kasse, der die Sojamilch scannt, und vielleicht auch von deiner Oma, sobald sie hört, dass du „nichts Vernünftiges“ mehr isst.
Dies sind Aussagen, die scheinbar in vielen Köpfen rumgeistern – entweder, weil es ein Thema ist, das sie wirklich interessiert (yay!), oder weil sie einen reißerischen Artikel in einem Tagesblatt gelesen haben (nay!).
Wenn diese Fragen schon gestellt werden, dann wollen wir sie auch beantworten, damit es weniger unangenehme Diskussionen gibt. Aufklärung ist unfassbar wichtig, um für Akzeptanz und Verständnis zu sorgen.
Und wir wollen dir Antworten liefern, die man sich einfach merken kann ohne dabei direkt mit der missionierenden Vegan-Keule auszuholen – somit bist du auch du für die nächste vegane Fragerunde gewappnet. Herzlich Willkommen zu:
Vegan-Kritik #1: Fünf Aussagen und meine Antworten
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Vegan-Kritik: „Fleisch ist doch so lecker. Warum verzichtest du dann darauf?“
Nur weil jemand etwas als lecker empfindet, rechtfertigt das in keinster Weise das ernorme Tierleid und die akute Umweltverschmutzung, die mit dem Fleischkonsum einhergeht.
Tierliebe Menschen und solche, die sich aus ethischen Gründen für eine vegane Ernährung aussprechen, tun dies, weil sie damit jede Menge Tierleben retten können – im Schnitt spricht man von ungefähr 40 Tieren im Jahr, die ein Mensch durch eine vegane Ernährung verschont.
Es gibt auch sehr viele gesundheitliche Gründe, auf Fleisch zu verzichten. Diese hat Mel dir in dem Beitrag „Ist Fleisch gesund?“ detailliert beschrieben.
Vielleicht mag jemand den Geschmack und die Konsistenz von Fleisch einfach gar nicht so gerne und entscheidet sich deswegen dafür.
Ich persönlich verzichte auf Fleisch, weil es mir damit wesentlich besser geht – ich tue damit etwas für meine Gesundheit und meine Umwelt. Und wenn ich dabei noch das ein oder andere Tier retten kann, dann habe ich sogar ein ruhigeres Gewissen. Denn wie wir alle so schön in der Schule gelernt haben: „Nachfrage bestimmt das Angebot“.
– Cosima
Ob aus ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen Gründen – die Möglichkeiten an Antworten sind enorm. Egal, woher die Entscheidung rührt, kein Fleisch mehr essen zu wollen, es sollte einfach so akzeptiert werden.
Vegan-Kritik: „Deine Tasche ist aber aus Leder!“
Es ist durchaus sinnvoll, unvegane Kleidung, die man sich vor dem veganen Umstieg gekauft hat, komplett aufzutragen – das Geld hat man bereits investiert und den Produzenten somit eh schon unterstützt. Dieses Produkt einfach zu entsorgen halte ich nicht für besonders sinnvoll.
Die besagte Tasche wurde meiner Mama vor über zwanzig Jahren von meinem Papa geschenkt und sie hat diese vor ein paar Jahren an mich weitergegeben und wird von mir häufig noch getragen, weil ich ihren symbolischen Wert sehr zu schätzen weiß.
– Cosima
Einige Veganer argumentieren, dass sie unvegane Produkte nicht mehr tragen würden, weil die schicke Tasche oder die hübschen Schuhe bei anderen vielleicht einen Kaufwunsch auslösen könnten und sie somit das Kaufverhalten und die Industrie indirekt beeinflussen würden.
Wer als Veganer wirklich unbedingt eine neue Tasche braucht, braucht sich aber nicht ärgern. Vegane Taschen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Klar, Kunstleder ist jetzt aus ökologischer Sicht auch nicht unbedingt die beste Variante, aber es werden immer mehr natürliche und abbaubare Produkte entwickelt – zum Beispiel aus Ananasleder .
Vegan-Kritik: „Vegan? Das schmeckt doch überhaupt nicht!“
Äh, doch? Aber zuallererst: Geschmäcker sind ja bekanntlich sehr verschieden.
Der Grund, warum viele Menschen die vegane Ernährung als nicht besonders lecker abstempeln, ist, dass sie sie mit einer komplett auf Obst und Gemüse reduzierten Diät gleichsetzen. Und wenn ich mich den ganzen Tag nur durch Gemüsesticks futtern müsste, dann würde ich das auch nicht besonders lecker finden – es sei denn, es gibt ordentlich Kichererbsenpaste oder Hummus dazu.
Ich bin mir aber sicher, dass jeder schon mal Obst und Gemüse gegessen hat, welches ihm sehr gut geschmeckt hat. Es gibt aber auch vegane Schokolade, vegane Semmelknödel, veganes Eis, vegane Pizza – es gibt irgendwie alles als vegane Variante. Nicht umsonst gibt es den Hashtag #veganforfat.
Richtig leckere (und in den meisten Fällen gesunde) Rezepte findet man auch in unserer Rezepte-Kategorie.
Tipp: Der Trick an der veganen Ernährung sind übrigens die Gewürze. Unsere Gewürzschublade in der Küche hat sich seit unserer veganen Ernährung verdreifacht und ich entdecke ständig neue leckere Gewürzsorten, die ein ganz neues Geschmackserlebnis darstellen.
Vegan-Kritik: „Die Kühe müssen doch eh gemolken werden!“
Eine Kuh gibt – so wie jedes andere Säugetier auch – nur nach einer Schwangerschaft Milch. Das bedeutet, eine Kuh muss quasi dauerschwanger sein, um kontinuierlich Milch geben zu können. Sie wird deswegen in den meisten Fällen vom Landwirt künstlich befruchtet.
Nach der Geburt bleiben Mutter und Kalb maximal zwei Tage zusammen. Ein paar Wochen nach der Geburt wird die Kuh wieder geschwängert, damit sie weiterhin Milch gibt.
Das Kalb wird meistens in ein Kälberiglu gesperrt und bekommt dort Ersatznahrung. Ist es weiblich, erwartet es das gleiche Schicksal, wie das der Mutter. Ist es männlich, ist es nicht sehr rentabel und wird daher entweder im jungen Alter geschlachtet oder ins Ausland verfrachtet.
Mehr Gründe warum Veganer Milch ablehnen liest du in unserem Beitrag „Wieso trinken Veganer keine Milch?“.
Kurzfassung: Nein, Kühe müssen nicht von uns Menschen gemolken werden – dafür ist normalerweise das Kalb da. Dass Kühe so viel und so oft Milch geben ist ein menschgemachter Prozess, der nebenbei unserer Umwelt schadet.
Vegan-Kritik: „Vegan essen könnte ich mir nicht leisten!“
Tatsächlich ernähre ich mich hauptsächlich von recht günstigen Lebensmitteln – Reis, Linsen, Kartoffeln, Haferflocken und saisonalem Obst und Gemüse (ist in der richtigen Erntesaison nämlich auch preiswert). Pflanzliche Milch kann teuer sein, muss sie aber auch nicht – wenn man sie sich zuhause im Mixer selbst macht, wird es nämlich richtig günstig.
Man kann mit der veganen Ernährung natürlich auch viel Geld ausgeben – wenn ich mir die vegane Tiefkühlpizza, teure Fleischersatzprodukte oder dekadentes Cashewmus kaufe. Alles kann, nichts muss. 😉
Also: Vegan geht auch mit einem kleinen Geldbeutel, egal ob Student oder Arbeitslosengeldempfänger – beide Situationen können wir bezeugen.
Große Empfehlung: Immer einen Einkaufszettel schreiben mit den Dingen, die wirklich fehlen und für die Woche einen kompletten Essensplan austüfteln. Somit landen auch wirklich nur die Dinge im Einkaufswagen, die man letztendlich braucht und es gibt an der Kasse keine bösen Überraschungen.
Übrigens: Falls du nie weißt, welche Lebensmittel du am besten immer im Haus haben solltest, um gesunde vegane Rezepte zu zaubern, solltest du dir vielleicht mal meine ultimative vegane Einkaufsliste anschauen. Einfach auf das Bild klicken, beim Newsletter anmelden und die Einkaufsliste kommt gratis direkt in dein Postfach geflattert!
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Was ist deiner Meinung nach einer der häufigsten Aussagen von Vegan-Kritikern? Verrate es uns gerne in den Kommentaren, damit wir dafür gut Antworten schreiben können.
Nicht verzagen is ganz bald!
P.S.: Hier findest du noch eine Grafik zum Thema „Vegan-Kritik“ für deine Pinnwände bei Pinterest. Am besten gleich abspeichern und später einfach wiederfinden!
Gute und konstruktive Antworten, danke dafür!
Die nehmen sogar mir, die an sich schon wusste, dass es sich um Vorurteile handelt, noch ein bisschen mehr die Angst. 🙂 Mir gefällt übrigens, dass du so freundlich darüber aufklärst – klar, ein bisschen Sarkasmus muss sein, aber wenn die Zunge zu spitz und der Ton zu pathetisch wird, wirkt das nach außen manchmal eher abschreckend.
xx
Huhu Sabine,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Freut mich sehr, dass ich dir damit ein wenig die Angst nehmen konnte. 🙂
Mir ist wichtig, dass an die vegane Lebensweise sehr undogmatisch rangegangen wird. Mit Hasstiraden und dem Versuch, ein schlechtes Gewissen zu entwickeln kommt man sicherlich nicht weit. Schön zu lesen, dass du das ähnlich siehst. 🙂
Liebste Grüße,
Cosima
Vielen Dank für diesen Artikel! Ich würde ihn am liebsten direkt an meine gesamte Familie weiterleiten. Im Moment ernähre ich mich noch nicht komplett vegan, bin aber auf dem besten Weg dorthin. Jedes Mal wenn ich zu Hause bin und meine Oma sehe, entsteht in etwa folgendes Gespräch:
Oma: „Isst du immer noch kein Fleisch?“
Ich: „Nein, Oma.“
Oma: „Du bist jetzt aber kein VEGANER?!“
Ich: „Nein, Oma.“
Oma: „Gut. Das ist nämlich ganz gefährlich.“
Ich: „Wieso das denn?“
Oma: *unverständliches Gebrabbel von wegen Mangelerscheinungen* gefolgt von: „Na, irgendwann wirst du schon wieder Fleisch essen. Dann kriegst du auch mal wieder ein bisschen was auf die Rippen.“
Ich: *seufz*
Am Donnerstag fahre ich wieder nach Hause und ich glaube, ich beantworte ihre erst Frage mal ganz provokativ mit Ja. Und dann regnet es Argumente. Und zur Not zeig ich ihr deinen Blog. So. 🙂
Ehm…ich meinte natürlich die zweite Frage.
Es ist spät und der Arbeitstag war lang… 😀
Huhu Natalie,
vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar, ich musste glatt ein bisschen lachen. Dieses Gespräch kenne ich nämlich ganz ähnlich und werde auch heute – fast drei Jahre nach meiner Entscheidung, vegan zu leben – bei jedem Familienbesuch in so eines verwickelt. 😀
Ich habe es mittlerweile einfach aufgegeben, meiner Oma verständlich machen zu wollen, warum ich vegan bin. Sie wehrt sich vehement dagegen, es verstehen zu wollen, also mache ich mir keinen Stress mehr damit und lenke das Gespräch auf andere Themen. 😉
Freut mich, dass der Artikel dir gefällt – ich hoffe, dein nächstes Zusammentreffen mit der Familie ist erfolgreich. ♥
Liebste Grüße,
Cosima
Sehr guter Artikel !
Deine Antworten find ich ja schon fast vorbildlich 😉
Bezüglich der „Kühe müssen gemolken werden“ Aussage möchte ich noch folgendes hinzufügen.
Ich hab als Praktikum für ein paar Wochen auf einem Bio-Bauernhof gearbeitet, die ganz anders mit ihren Kühen umgegangen sind. Klar wurden sie auch dauerschwanger gehalten, aber es gab weder Ersatz-Futter für die Kälbinnen noch wurden sie künstlich befruchtet. Es ist trotzdem natürlich eine Quälerei, ich wollte hiermit auch nur sagen, dass es ein paar wenige Ausnahmen gibt, denen auch trotz ihres Berufes das Tierwohl wichtig ist.
Liebe Grüße,
Vivi <3
vanillaholica.com
Huhu Vivi,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar und auch dafür, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst! 🙂
In unserem „Ist Milch gesund?“-Artikel geht Mel auch noch mal kurz auf die Bio-Haltung ein, aber, wie du schon sagst, sehe ich sie – trotz allem „Tierwohl“ – als Quälerei. Ich finde es immer erschreckend, wie viele Leute Bio-Produkte kaufen, um ihr Gewissen zu beruhigen, aber keine Ahnung haben, was da trotzdem dahinter steckt… Es ist natürlich noch mal etwas ganz anderes, wenn man direkt auf einem Bauernhof mitgearbeitet hat und sehen konnte, was dort genau passiert – also, vielen lieben Dank für die Ergänzung! 🙂
Liebste Grüße,
Cosima
Gute Idee diese Serie! Oft ist es ja echt erstaunlich, was für Fragen es alle zum Thema Veganismus gibt. Mit der Zeit wiederholen sie sich dann und man kann besser darauf reagieren. Und Vorbereitung in Form so einer Frage-Antwort-Serie ist auf jeden Fall hilfreich 😉
Liebe Grüße,
Elisabeth
Huhu Elisabeth,
vielen lieben Dank für den Kommentar und dein Kompliment! 🙂
Ich stimme dir vollkommen zu, dass die Fragen sich dann schlussendlich immer wiederholen, aber grade zu Beginn meines veganen Lebens wusste ich nicht richtig zu kontern, weil ich mich mit vielen Themen noch nicht auseinander gesetzt hatte. Da musste ich mich häufiger mal geschlagen geben, weil ich es einfach nicht besser wusste. 😉
Liebste Grüße,
Cosima
Genau das meinte ich 🙂 Am Anfang ist man ganz überrollt weil man zu vielen Themen noch keine Antworten parat hat und mit der Zeit geht’s dann besser weil die Fragen immer wieder die gleichen sind. Mir ging es da genau wie dir 😉 Für „Vegan-Anfänger“ ist es da natürlich toll, wenn sie, so wie durch deinen Artikel, schon mal vorbereitet sind.
LG,
Elisabeth
Hi liebe Cosima!
Danke für deinen Artikel 🙂 Ich ernähre mich erst seit einem guten Monat vegan und habe das auch in einer Hau-Ruck-Aktion durchgezogen… aber könnte mich nicht besser dabei fühlen! Langsam merke ich auch deutlich die gesundheitlichen Vorteile, ich bin zB viel weniger müde und habe wesentlich mehr Energie 🙂
Da ich das Ganze aber noch nicht so lange durchziehe, stehen noch die „Coming-Out-Gespräche“ mit meiner Familie an, die natürlich weder aus Vegetariern noch Veganern besteht und die eher der „alten Schule“ angehören. Ich bin gespannt, wie das wird. 😉 Aber dank deinem Artikel fühle ich mich noch ein bisschen gefestigter und selbstbewusster, was diese und zukünftige Gespräche angeht. Danke dafür!
Liebste Grüße,
Anni
Liebe Cosima!
Ein schöner Artikel, der kurz und knapp, aber dennoch genau in der richtigen Länge auf alle „Argumente“ gegen den Veganismus eingeht! 🙂
Ich glaube nach wie vor, dass die Abneigung gegen den Veganismus vor allem mit Angst und Unsicherheit zusammenhängt (ich habe kürzlich einen Artikel dazu veröffentlicht 😉 ) und dass jeder und jede, der oder die sich näher mit den Zusammenhängen befasst, eigentlich im Grund seines oder ihres Herzens gestehen muss, dass Veganismus eigentlich nur eine konsequente Entscheidung für die eigene Gesundheit, mehr Menschlichkeit und den Planeten ist.
Was die Sache mit der Kleidung anbelangt: Second Hand ist natürlich an sich wahrscheinlich das nachhaltigste überhaupt – jedenfalls, wenn es so vonstatten geht wie oben beschrieben. Und das Auftragen der eigenen Sachen sowieso. Aber ich glaube, das ist auch eine sehr individuelle Sache – ich kann beispielsweise einfach nicht mehr meine noch ziemlich ungetragenen Lederboots anziehen, die ich mich in einem Moment der Schwäche (auch als Vegetarierin habe ich schon auf solche Dinge geachtet) gekauft habe. Es geht einfach nicht, da ist eine emotionale Sperre im Kopf. Deswegen verkaufe ich sie weiter. Aber das ist, wie gesagt, eine sehr individuelle Sache und ich verurteile niemanden, der vegan ist und trotzdem eine bereits getragene oder von anderen abgelegte Tasche trägt. 😉
Liebe Grüße
Jenni
Hallo Cosima
Schöner Artikel, muss aber mein Senf dazu geben ?
Vegan ist ökologisch auch nicht das Wahre…die gesamte Einstellung und Philosophie muss stimmen…?
Übrigens gibt es in der Schweiz schon lange Mutter/Kalb Haltung bei vielen Bauern.
Wir holen das Fleisch von Bauern die wir kennen und ökologisch wirtschaften. Wir benutzen sozusagen kein Plastik oder Aluminium.
Was für mich ganz wichtig ist, dass man man nicht verurteilt oder abgestempelt wird… Ob Vegetarier oder Vegan oder Fleischesser…wichtig ist die innere Einstellung.
Alles Liebe Monica
Hey Cosima,
ich muss echt sagen ich finde alle deine Beiträge sehr gut geschrieben, bin von einem Link zum anderen gekommen, Was ich sehr gut finde das du nicht krass auf diese Schiene gehst „alle Fleischesser sind scheiße und ihr seit böse“ um es mal milde aus zu drücken.
Du bringst es gut rüber das man mit Verständnis und Aufklärung mehr erreichen kann als wie mit der Brechstange.
Mach weiter so.
Hallöchen Cosima, bin Grad erst auf Seinen tollen Artikel gestoßen. Ich bin seit 13 Jahren Vegetarier. Seit Juni 2017 lebe ich allerdings ganz vegan. Ich konnte es nicht mehr mit meinem Gewissen ausmachen, das trotzdem noch Tiere sterben mussten, nur weil ich auf meine blöde Milch oder das Joghurt nicht verzichten wollte. Es war ganz einfach den letzten Schritt zu machen und ich fühle mich einfach super. Ich koche zu Hause nur noch Vegan für meine Lieben und meiner Familie schmeckt es. Zudem weiß auch der Besuch Bescheid. Komischerweise akzeptieren alle das. Es wäre mir aber auch echt egal. Es geht um meine Überzeugung und für die Tiere. Ein großartiges Gefühl.
Hallo Cosima,
vielen Dank für deine Auflistung und die tollen Antworten.
Ich stehe oft folgenden Fragen bzw Vorwürfen entgegen:
1. Vegan?! Woher bekommst du denn dann dein Eiweiß?
Aus Bohnen, Nüssen, Tofu, Linsen, Quinoa, Brokkoli, Kichererbsen, und Haferflocken. Reicht das?
2. Vegan?! Was kannst du denn da noch essen?
Ähm alles – außer halt tierische Produkte.
3. Aber für euer Tofu- und Sojazeug wird auch Regenwald abgeholzt.
Naja, dein Fleisch wird auch mit Soja und Kraftfutter gefüttert – und zwar um weit mehr, als ich zu mir nehme. Also wer nimmt wohl mehr Soja zu sich – du oder ich?
Vielleicht kannst du zu denen ja noch bessere Kommentare bringen 🙂
Viele Grüße
Tamara
Meine Großmutter in Russland hatte auch eine Kuh und diese musste täglich gemolken werden. Ich bezweifle sehr, dass meine Oma die Kuh regelmäßig künstlich befruchtet hat 😀 Ist das sicher, dass Kühe nur wenn schwanger Milch geben?
Naja nicht wenn sie schwanger sind. 😉 Tuen schwangere Menschen ja auch nicht, aber wenn sie abgekalbt bzw. geboren haben. Ebenfalls ähnlich wie beim Menschen, die wir auch bis zu 2 Jahre die Neugeborenen stillen können, können das auch Kühe – so als Säugetiere – wenn sie aber eine Weile nicht gemolken werden, hören sie auf Milch zu geben.
Für die industrielle (auch bio) Milchherstellung sind die Mengen aber nicht groß genug, die so eine Kuh ein Jahr nach dem Abkalben gibt. Teilweise fällt die Leistung schon innerhalb einiger Monate von 40l/Tag auf 10 oder 5l/Tag. Dazu kommt, dass die Kühe heutzutage auch auf Ertrag hin gezüchtet werden, während eine Kuh um 1900 noch gerade mal etwas über 2000l im Jahr gab, sind es aktuell im Jahr pro Kuh mehr als 8000l… 1850 sollen es wohl sogar „nur“ 1000l gewesen sein und zur Zeit der Domestizierung 500-600l
Aber der Mensch (auf der Nordhalbkugel) wollte Milch trinken und züchtete an der Kuh rum, durch diese Leistungstrimmung entstanden übrigens auch ganz viele schöne Krankheiten und die Tiere produzieren nun so viel Milch, dass ihr Leben manchmal vom Menschen abhängt (naja aber andersherum gäb´s diese Milchkühe auch nicht, wenn wir sie nicht gewollt hätten) und sie werden kaum älter als 5 Jahre bevor sie auf der Schlachtbank landen…
(Sorry für Rechtsschreibung)