Ein ungeschönter veganer Wocheneinkauf | Nachhaltigkeit

In diesem Beitrag teilt Cosima einen echten, ungeschönten veganen Wocheneinkauf mit dir und analysiert, wo sich dabei noch Potenziale zum Einsparen von Geld und zur Vermeidung von Plastik finden.


Wie sieht eigentlich ein echter, ungeschönter veganer Wocheneinkauf aus? Und wie nachhaltig ist es, im Supermarkt einzukaufen? Wieso unverpackt einkaufen nicht immer möglich ist, liest du in diesem Beitrag.

Disclaimer: Dieser Beitrag enthält unbezahlte, unbeauftragte Werbung, da die Marken auf den Bildern zu erkennen sind.

Wenn mich jemand fragt, ob ich mich als umweltbewusst beschreiben würde, dann würde ich das in den meisten Fällen mit einem ganz selbstbewussten „Ja!“ beantworten.

Wenn ich sehe, wie eine Person Müll im Park fallen lässt, werde ich zum Erklärbär; wenn man nur aus Spaß mit dem Auto rumcruist, schüttele ich traurig den Kopf; wenn jemand schon wieder zwanzig neue Teile im Fast-Fashion-Kleidungsstore gekauft hat, atme ich tiiiiief ein und versuche mir klar zu machen, dass diese Person vielleicht gar nicht weiß, was das für die Umwelt bedeutet.

Und dann gibt es Momente, da stolpere ich über mich selbst und merke: „Huch, da hast du jetzt aber eine Menge Plastik mit nach Hause geschleppt!“. Halte inne und stelle mir vor, wie jetzt grade eine andere Person, die alles auf dem Wochenmarkt und im Unverpackt-Laden einkauft, über mich den Kopf schüttelt.

Dann wird mir wieder bewusst: Niemand ist perfekt. Und da geht es auch gar nicht drum – wir sollten uns nicht vergleichen, sondern einfach nur probieren, so umweltfreundlich wie grade umsetzbar zu handeln.

Deswegen ist dieser Beitrag ganz offen und ehrlich, komplett ungeschönt und aus dem Leben gegriffen. Denn hier zeige ich dir, wie ein realer Wocheneinkauf bei uns aussieht, wie teuer dieser ist und wo dort noch Potenziale schlummern. Denn Einsparen kann ich dort wohl noch eine ganze Menge – sowohl an Plastik, als auch an Geld.

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Wie sieht eigentlich ein echter, ungeschönter veganer Wocheneinkauf aus? Und wie nachhaltig ist es, im Supermarkt einzukaufen? Wieso unverpackt einkaufen nicht immer möglich ist, liest du in diesem Beitrag.

Unsere Einkaufsroutine

Wo kaufen wir ein?

Da Mel und ich auf dem Dorf wohnen, gibt es für uns keine Einkaufsmöglichkeiten, die ohne Auto zu erreichen wären. Einen Biomarkt oder ein Reformhaus erreichen wir nur, wenn wir knapp 30 Minuten mit dem Auto fahren. Für den am nahe gelegensten Unverpackt-Laden brauchen wir mit PKW knapp 45 Minuten. Wochenmärkte finden nur vormittags statt, wenn ich kein Auto zur Verfügung haben. Also alles keine guten Optionen.

Derzeit erledigen wir unseren Wocheneinkauf deshalb immer bei Marktkauf (gehört zur Edeka), da dieser am besten sortiert ist, ein akzeptables veganes Angebot hat und nur 12 Minuten mit dem Auto entfernt liegt.

Wie häufig kaufen wir ein?

Wir kaufen derzeit meist zwei Mal in der Woche ein. Davon ist einer ein großer, sehr gut geplanter Einkauf der unter der Woche stattfindet und bei dem wir den Löwenanteil der Lebensmittel kaufen.

Der zweite Einkauf passiert meistens am Freitag oder Samstag und besteht meistens aus nicht mehr aus 5 Teilen, die wir die Woche über vermisst haben oder die uns durch Wochenende bringen sollen – Eis, Eis, Baby!


Unser veganer Wocheneinkauf: Was habe ich gekauft?

Bevor wir also schauen, was ich alles gekauft habe, möchte ich noch festhalten, dass wir mit diesem Einkauf ziemlich genau eine Woche hinkommen.

Und, dass wir nicht nur mit diesen Lebensmitteln auf dem Bild klarkommen, sondern noch einiges Zuhause haben – grade viel eingefrorenes und frisches Gemüse aus dem Garten, Reste der letzten Woche sowie fast alle Zutaten für unser Müsli. Unsere Ernährung ist also doch noch etwas vielseitiger als hier dargestellt.

Wie sieht eigentlich ein echter, ungeschönter veganer Wocheneinkauf aus? Und wie nachhaltig ist es, im Supermarkt einzukaufen? Wieso unverpackt einkaufen nicht immer möglich ist, liest du in diesem Beitrag.

Obst & Gemüse

  • Frühlingszwiebeln
  • Äpfel (Bio)
  • Bananen
  • Champignons
  • Süßkartoffeln
  • Rote Zwiebeln
  • Blumenkohl
  • Mango
  • Knoblauch
  • Weintrauben
  • Tiefgekühlte Himbeeren
  • Tiefgekühltes Asia-Gemüse
  • Kartoffeln (Bio)
  • Tomaten (Bio)

Hülsenfrüchte

  • Farfalle-Nudeln Vollkorn (Bio)
  • Sojaschnetzel (Bio)
  • Maiswaffeln (Bio)
  • Tofu (Bio)
  • Haferflocken
  • Sojaflocken (Bio)
  • Basmati-Reis Vollkorn (Bio)
  • Rote Linsen (Bio)
  • Quinoa (Bio)
  • Kidneybohnen (Bio)
  • Kichererbsen (Bio)
  • Spaghetti Vollkorn (Bio)

Nüsse und Ähnliches

  • Mandeln
  • Walnusskerne
  • Datteln
  • Haselnusskerne

Sonstiges

  • Grüner Tee (Bio)
  • Soja-Milch Barista
  • Soja-Soße (Bio)
  • Haferdrink (Bio)
  • Kokosmilch (Bio)
  • Passata (Bio)
  • Tomatenmark (Bio)

Übrigens: Falls du nie weißt, welche Lebensmittel du am besten immer im Haus haben solltest, um gesunde vegane Rezepte zu zaubern, solltest du dir vielleicht mal meine ultimative vegane Einkaufsliste anschauen. Einfach auf das Bild klicken, beim Newsletter anmelden und die Einkaufsliste kommt gratis direkt in dein Postfach geflattert!


Wie teuer ist dieser Einkauf?

Gekostet hat dieser Einkauf 97,06€.

Das ist nicht unbedingt die Norm für uns, da wir normalerweise so um die 70€ für Lebensmittel in der Woche ausgeben. Dieses Mal musste ich auch einige Dinge einkaufen, die meistens etwas länger bei uns halten (z. B. Datteln, Zwiebeln, Soja-Soße).

Allerdings kaufe ich, soweit möglich, in Bio-Qualität ein. Das ist leider bei unserem Supermarkt grade bei Gemüse sehr schwierig, da die Auswahl nicht besonders zufriedenstellend oder einzeln in Plastik eingepackt ist.

Wie sieht eigentlich ein echter, ungeschönter veganer Wocheneinkauf aus? Und wie nachhaltig ist es, im Supermarkt einzukaufen? Wieso unverpackt einkaufen nicht immer möglich ist, liest du in diesem Beitrag.

Unser Wocheneinkauf: Was läuft schon gut?

Wenn man den Einkauf jetzt also mal ein bisschen analysiert, dann kann man feststellen, dass wir schon einige Dinge ganz gut machen, was das Thema Nachhaltigkeit angeht.

Unverpackt, wo möglich

Wenn möglich, kaufen wir Obst und Gemüse unverpackt und bringen dafür unsere eigenen Netze mit.

Das geht bei unserem Supermarkt leider nur bedingt und viele der Lebensmittel, die man unverpackt kaufen könnte, sind dann nicht bio. Wir wägen dann bei den einzelnen Obst- und Gemüsesorten ab, wie wichtig uns in diesem Moment die Bio-Herkunft ist oder ob wir lieber auf das uverpackte, konventionelle Produkt zurückgreifen.

Bio-Qualität

Wir kaufen viele Lebensmittel in Bio-Qualität. Das ist uns besonders bei Obst und Gemüse wichtig, bei welchen die Schale mitverzehrt wird. Aber auch bei anderen Lebensmitteln achten wir ganz bewusst darauf und bevorzugen Bio-Produkte, solange diese nicht exorbitant teuerer sind, als die konventionelle Variante.

Saisonalität

Einige Obst- und Gemüsesorten kaufen wir saisonal ein (z. B. Blumenkohl, Frühlingszwiebeln).

Tiefgekühlte Lebensmittel

Gemüse und Beeren, welche wir nicht schnell leer bekommen, kaufen wir gefroren, damit diese länger halten und der Druck des Aufbrauchens nicht so riesig ist. Dabei achten wir darauf, wenn möglich auf Kartonverpackungen zurückzugreifen.

Glasverpackung

Einige Produkte können wir in Glasverpackungen kaufen. Das ist dann umweltschonender, wenn man diese auswäscht und wiederverwendet, was wir häufig machen.

Bewusster Konsum

Wir kaufen eigentlich wirklich immer nur das, was wir brauchen. Ich nutze dafür eine wirklich gute Einkaufslisten-App namens Bring (unbezahlte Werbung ohne Auftrag), in welcher ich immer, sobald ich etwas aufbrauche, das Produkt neu in die Liste einfügen kann – das geht da supereasy mit nur einem Klick, wenn ich das Produkt bereits vorher mal gekauft habe. Es kommt ziemlich selten vor, dass wir Lebensmittel wegschmeißen müssen, weil wir sie nicht aufgebraucht haben.

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Unser Wocheneinkauf: Wo ist noch Potenzial?

Plastikverpackungen

Viele der Getreideprodukte, Hülsenfrüchte und Bio-Lebensmittel haben eine Plastikverpackung (z. B. Nudeln, Linsen, Reis, Kartoffeln, Tomaten). Ohne wäre es natürlich um Welten besser!

Regionalität

Einiges an Obst und Gemüse gilt eher als exotisch und muss von weit her transportiert werden (z. B. Bananen, Süßkartoffeln, Mango, Weintrauben).

Großpackungen

Grade Lebensmittel wie Reis oder Nudeln lassen sich eigentlich super über Onlinehändler in Großpackungen kaufen, sodass man Verpackungen sparen kann. Das kann im Nachhinein sogar um einiges billiger sein, als die einzelnen, kleinen Packungen zu kaufen. Hierbei muss natürlich darauf geachtet werden, ob sich der Transport dafür überhaupt lohnt, weil man sonst am Ende aus einer ökologischen Sicht nichts gewonnen hat.

Pflanzendrinks

Besonder Pflanzendrinks kann man eigentlich megaeinfach selber herstellen. Darüber haben wir hier sogar mal einen Beitrag geschrieben. Die Faulheit obsiegt leider doch meistens bei uns und deshalb kaufen wir derzeit so viele Tetrapaks mit Sojamilch und Haferdrink. Unser Verbrauch ist besonders hoch, weil wir viel Tee und Getreidekaffee mit Milch trinken und von uns beiden jeden Morgen ein Müsli mit viel Milch gegessen wird.

Preis

Am Preis lässt sich sicherlich auch noch ein bisschen schrauben, denn wir sind derzeit ein bisschen im „One-Stop-Shop“ gefangen und haben gar keine Lust, noch einen weiteren Supermarkt/Discounter aufzusuchen, um dort irgendetwas günstiger zu bekommen. Wir wollen aber auch nicht auf Bio-Qualität verzichten – irgendwelche Ideen, wie wir das noch verbessern können?

Wie sieht eigentlich ein echter, ungeschönter veganer Wocheneinkauf aus? Und wie nachhaltig ist es, im Supermarkt einzukaufen? Wieso unverpackt einkaufen nicht immer möglich ist, liest du in diesem Beitrag.

Fazit: Unser Wocheneinkauf

Wir machen schon einige Dinge, die umweltschonend und -bewusst sind, haben aber auch noch einiges, einiges an Potenzial nach oben.

Und das ist auch gut so, denn ich freue mich darauf, den ganzen Prozess zu verbessern und am Ende nicht immer mit einem schlechten Gewissen nach dem Einkauf Berge von Plastik wegwerfen zu müssen.

Wichtig ist aber: Konsum bleibt Konsum. Wir sind keine Selbstversorger, wir containern nicht, wir kaufen bei riesigen Konzernen ein.

Und da ist jeder Schritt von uns, etwas nachhaltiger zu konsumieren zwar super, ändert aber nichts daran, dass der große Umschwung von ganz oben aus der Chefetage bei diesen Unternehmen kommen muss, damit es für alle Menschen einfacher wird, bei ihrem Wocheneinkauf umweltbewusster einzukaufen.

Wenn du magst, nehmen wir dich gerne dabei mit, wie wir unsere Einkaufsroutine aufbrechen und versuchen, den Einkauf nachhaltiger zu gestalten.


Wo siehst du bei unserem Wocheneinkauf noch weitere Potenziale? Wie sieht deine Einkaufsroutine aus? Und hast du Ideen, wie wir den Einkauf günstiger gestalten können?


Bis ganz bald!

P.S.: Hier findest du noch eine Grafik zum Thema „Veganer Wocheneinkauf“ für deine Pinnwände bei Pinterest. Am besten gleich abspeichern und später einfach wiederfinden!

Wie sieht eigentlich ein echter, ungeschönter veganer Wocheneinkauf aus? Und wie nachhaltig ist es, im Supermarkt einzukaufen? Wieso unverpackt einkaufen nicht immer möglich ist, liest du in diesem Beitrag.

About Cosima

Ich bin der Meinung, dass wir die Welt zu einem schöneren Ort machen sollten. Deswegen versuche ich mehr auf meine Umwelt zu achten und nachhaltiger zu leben - dennoch will ich auf nichts verzichten. Willst du mich dabei begleiten?

2 thoughts on “Ein ungeschönter veganer Wocheneinkauf | Nachhaltigkeit

  1. Schön hier mal wieder was zu lesen 🙂

    Bei uns sieht es sehr ähnlich aus wie bei euch.
    Am meisten stört mich, dass wir (meiner Meinung nach) immer noch zu viel wegschmeißen und dass manche von uns gekauften Produkte oder Zutaten aus fernen Ländern kommen. Eigentlich hatte ich mir mal vorgenommen zunehmend saisonaler und somit regionaler zu konsumieren…aber was nicht ist kann ja noch werden.

    Und bei der Wahl zwischen Bio und konventionell schwanke ich auch oft, entscheide ich mich aber häufig dann doch für das konventionelle Produkt. Gründe dafür sind der Preis, meist nicht verpackt und oft regionaler. *Entschuldigung kleine Insekten… Vielleicht ändert sich daran ja nochmal was, sowohl von Erzeugerseite als auch bei mir.

    Liebe Grüße

    Andy und Vio

    1. Huhu Andy & Vio,

      vielen lieben Dank für euren Kommentar! ♥

      Super, dass ihr da so reflektiert seid und euren Konsum hinterfragt. Ich glaube auch, dass man ja nicht sofort alles perfekt machen muss und sich ständig verbessern kann. So eine kleine Challenge zwischendurch wäre doch auch mal eine gute Idee: Eine Woche nur regionale Produkte konsumieren. 🙂

      Liebe Grüße an euch!

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